Veranstaltung: | Positionspapier Paketposthalle |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.12.2020, 20:45 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A4NEU2: Verkehr
Text
Text Christine Schorr, Christian Hartranft (OV Westend-Laim) und Martin Züchner
Im Gebiet der PPH sollen 3.000 Arbeitsplätze und 1.200 Wohnungen sowie
kulturelle Nutzungen entstehen. Damit bewegen sich dort an Werktagen rund 5.400
Menschen auf einer relativen kleinen Fläche, wobei hier die Nutzer der
Einzelhandelsflächen nicht mitgerechnet sind. Der Standort ist gut mit dem
öffentlichen Nahverkehr erschlossen. Hauptrouten des Radverkehrs tangieren das
Gebiet nördlich und südlich.
Die Bebauungsplanung muss unsere im Wahlprogramm und dem Koalitionsvertrag
geforderten und beschlossenen Ideen der Verkehrswende wiedergeben Die
visualisierte Idee der weitgehend von motorisiertem Individualverkehr befreiten
Bebauung begrüßen wir, um Raum für Spiel, Sport und Begegnung zu schaffen. Dafür
bedarf es jedoch einer detaillierten Prüfung der verschiedenen Nutzungen im
Gebiet:
- Das Gebiet kann nachhaltig, ökologisch und klimagerecht nur durch den ÖV
und Radverkehr erschlossen werden. S-Bahn im Süden und Tram im Norden wie
auch der Bus sind hier in das erforderliche Verkehrsgutachten
einzubeziehen und bzgl. ihrer Stärkung näher zu untersuchen, inkl. dem
geplanten Steg für eine bessere Anbindung vom S-Bahnhof.
- Im Gebiet wird die sozialgerechte Bodenordnung zum Tragen kommen. Die im
Rahmen der SoBon genutzten Wohnflächen können von der
Stellplatzverpflichtung entbunden werden, wie dies auch in anderen
Genossenschaftssiedlungen bereits erfolgreich umgesetzt wurde.
- Um den Kunden- und Lieferverkehr zu reduzieren, sollten die
Erdgeschossbereiche kleinteilig und vielfältige, am Bedarf des Quartiers
orientierte Nutzungen aufnehmen. Dies bedarf einer detaillierten Planung
und Prüfung, für eine nachhaltige und innovative Abwicklung dieser
Verkehre.
- Die kulturelle Nutzung der Halle wie auch die „normale“ Nutzung von Büro-
und Wohnflächen führt zu einer hohen Bedeutung des Radverkehrs. In der
aktuellen Planung sind dazu keine Hinweise zu finden, insbesondere keine
Stellplatzkonzepte. Die Flächen dafür sind in der Bebauungsplanung ebenso
zu sichern, wie Radquerverbindungen bspw. vom südlichen Ost-West-
Radschnellweg nach Norden zur Arnulfstraße und Richtung Rotkreuzplatz.
- Die aufgrund der dichten Bebauung selbst mit Mobilitätskonzept notwendige
Anzahl von Stellplätzen erfordert eine massive Unterkellerung des Gebietes
mit Tiefgaragen. Die ökologischen Auswirkungen auf natürliche
Versickerung, tatsächlich mögliche Vegetation und die Situation z.B.
Extremwetter, z.B. Starkregen sind vorab zu untersuchen.
Daher halten wir die Idee eines Verkehrsgutachten mit variantenbasierten
Simulationen für zwingend erforderlich. Es sollte darauf ausgerichtet sein
sollte, CO2-emittierende Verkehre zu vermeiden und nicht einfach unter die
Geländeoberfläche zu verlegen. Bei der Aufstellung des Bebauungsplan sind
sämtliche rechtliche Möglichkeiten auszuschöpfen, die eine Reduzierung der
Stellplätze für den MIV möglich machen, gegebenenfalls ist vorab die
Stellplatzsatzung der LHM dahingehend zu korrigieren. Dies gilt im Besonderen
auch für den Stellplatzschlüssel der Büroflächen.
Starker ÖPNV – Ziel Autoreduziertes Quartier – Lieferverkehr intelligent
organisieren – Räume und Flächen für Fuß- und Radverkehr – Verkehrsgutachten mit
variantenbasierter Simulation – Stellplätze kritisch hinterfragen
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Martin Luce: