Veranstaltung: | Positionspapier Paketposthalle |
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Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.12.2020, 22:06 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A10NEU: A9 - Sanierung und Nutzung der Paketposthalle
Text
Die Sanierung und Öffnung der Paketposthalle für die Bevölkerung ist zu
begrüßen. Das einst größte Tonnengewölbe Europas ist ein beeindruckendes
Denkmal. Als 18.000qm großer, überdachter öffentlicher Raum wird sie einen
großen Gewinn für das neue Quartier. Der Investor wünscht einen belebten Raum
mit Kulturnutzungen im Untergeschoss. Die öffentliche Zugänglichkeit und eine
weitgehend nicht-kommerzielle Nutzung sind sicher zu stellen. Dies beinhaltet
auch die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur (WCs, Strom, Sicherheit
etc.).
Die große leere Fläche bedeutet Luxus und einen breiten Horizont möglicher
Aneignungsformen. Um diese Aneignung lebendig zu gestalten, muss das
Gesamtkonzept von der Stadt München unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
und des benachbarten Backstage entwickelt werden. Die Nutzungen der Halle sind
generationen- und sozialgerecht abzuwägen und die Trägerschaft, z.B. durch einen
Kulturverein, rechtsverbildlich zu klären.
Die Halle muss als Knotenpunkt des Quartiers fungieren. Daher braucht es neben
wechselnden Events auch permanente Angebote, die Publikum anziehen und die große
Fläche strukturieren:
- Gastronomische Angebote wie ein Foodcourt, Foodtrucks, rollende
Espressobars, Wochenmärkte
- Flohmärkte, Designmärkte, Kunsthandwerk, Verkostungen, Reparaturcafé
- Sportmöglichkeiten (z.B. Basket-/Volleyball, Tischtennis, Bouldern,
Parkour)
- Plätze zum Verweilen auch für ältere Menschen mit Schach, Boule u.ä.
- Spielbereiche für Kinder
Darüber hinaus sollte mit einem evtl. mobilen Amphitheater ein flexibler
Veranstaltungsort für Kino, Theater, Musik und Town Hall Meetings geschaffen
werden. Feste Einbauten auf der Hallenfläche - in sehr reduzierter Kubatur -
können Struktur und Angebote schaffen.
Im Kellergeschoss kann ein Raumgeflecht mit den Schwerpunkten Kunst,
Musikproberäume, Tanz, Sport und einem spartenübergreifendem Veranstaltungssaal
entstehen. Die Ausgestaltung muss mit dem Backstage auf Synergien statt
Konkurrenz setzen. Alle Veranstaltungen sollten in einem für das Quartier
bewältigbaren Massstab abgewickelt werden.
Es braucht eine sorgfältige Analyse der akustischen und klimatischen Bedingungen
und flexible architektonische Lösungen: von räumlichen und akustischen
Abgrenzungen (z.B. bewegliche Pflanzen) über Zonierungen durch Beleuchtung und
Bodenmarkierungen, einen geeigneten Bodenbelag bis hin zu mobilen
Sitzgelegenheiten. Regenerative Wärmequellen für den ganzjährigen Aufenthalt an
wenigen Punkten sind zu prüfen. Eine Vielzahl an Tonröhren kann die
Musikgeräusche des Kulturzentrums gezielt an die Oberfläche bringen.Ein weithin
sichtbarer gelber Briefkasten erinnert an die vormalige Nutzung. Eine
Bodenmarkierung kann auf die damaligen Bahngleise deuten.
Ein spannendes Projekt, das eine Bereicherung für die Stadt München werden kann
und soll!
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